Schule

Seit über 20 Jahren ein Zeichen für den Frieden: Dreiländergottesdienst in Eslarn

Bereits seit über zwei Jahrzehnten setzen die Gemeinden Eslarn, Moosbach und Bela nad Radbuzou ein starkes Zeichen der Verbundenheit und des Friedens. Beim diesjährigen Friedensgottesdienst kamen erneut zahlreiche Gläubige, Vereine, Schüler und Vertreter der Kommunen und Kirchen zusammen, um gemeinsam der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken – und ein klares Bekenntnis zum Frieden abzulegen.

Feierlich zog der Zug der fahnenführenden Vereine, begleitet von einer Abordnung der Bundeswehr sowie Vertretern der Markt- und Pfarrgemeinde, im Takt der Eslarner Blasmusik zur Pfarrkirche. Dort zelebrierten Pfarrer Erwin Bauer (Eslarn), Pfarrer Udo Klösel (Moosbach) sowie Pfarrer Marek Badida aus der Patengemeinde Bela nad Radbuzou den Gedenkgottesdienst. Hauptzelebrant war Bischof Tomas Holub aus Pilsen, der als besonderer Gast der diesjährigen Friedensfeier einen geistlichen Akzent setzte.

Zur Eröffnung des Gottesdienstes wurde eine PowerPoint-Präsentation tschechischer Schülerinnen und Schüler gezeigt. Im Beisein der zweiten Bürgermeisterin und Lehrerin Kamilla Zislerova, Schulvertreterinnen aus Bela nad Radbuzou sowie des ehemaligen Lehrers Josef Rauch aus Moosbach erinnerten die Bilder an Kriegsschauplätze und Krisenherde der vergangenen 100 Jahre.

Bewegend war die Geste der Schulkinder, die selbstgebastelte Friedenstauben am Trauerkranz niederlegten – ein stilles, aber starkes Symbol für Hoffnung und Versöhnung. In den Fürbitten richteten tschechische Jugendliche den Blick gezielt auf den Frieden als zentrale Aufgabe unserer Zeit.

Organisiert wurde der Friedensgottesdienst in bewährter Weise von Sonja Spangler, Josef Rauch sowie engagierten Lehrerinnen aus Moosbach, Eslarn und Bela.

Nach dem Gottesdienst versammelten sich die Teilnehmenden am Ehrenmal am Tillyplatz, wo erstmals in der Ortsgeschichte ein geistlicher Würdenträger – Bischof Holub – das Wort ergriff. In seiner eindringlichen Ansprache betonte er: „Frieden ist nichts Automatisches, sondern eine Gabe, ein Schatz, für den jeder Verantwortung übernehmen muss.“ Diese Botschaft hallte lange nach – auch dank der Europahymne und einer bewegenden Gedenkminute.

Ein besonders emotionaler Moment war das Niederlegen eines Blumenbuketts durch die beiden Zweitklässler Vincent Voit und Elias Putzer – eine stille Geste, die zeigte, dass Frieden nicht nur ein Thema der Erwachsenen ist, sondern auch von den Jüngsten getragen wird.

Der Friedensgottesdienst ist mehr als eine Tradition – er ist ein lebendiges Zeichen gelebter Völkerverständigung und ein Aufruf, gemeinsam Verantwortung für eine friedlichere Welt zu übernehmen.